Die wilde Stammform aller unserer Haustaubenrassen ist die Felsentaube. Die Taube ist das erste domestizierte Hausgeflügel und begleitet den Menschen nunmehr schon über 5000 Jahre.
Felsentaube
Tauben dienten als Opfertiere und Fleischlieferanten, aber ein ganz wichtiger Aspekt war die Gewinnung des Taubenkotes als hochwertiger Dünger. Schon in der Zeit um 2300 v.Chr. ist von Taubenschlägen die Rede, im alten Ägypten gab es Taubentürme mit bis zu 10000 Brutpaaren.
Taubentürme in Ober Ägypten
Schon im 3. Jahrtausend v.Chr. wurden Tauben als eine Art Kompass verwendet. Mitgeführte und dann aufgelassene Tauben flogen in Richtung Heimat und zeigten somit den Weg.
Ca. 1000 v.Chr. wurde schon von Haltung und Zucht zahmer Tauben berichtet, ein paar Jahrhunderte später wurden sie schon als Botentauben eingesetzt.
Mittlerweile gibt es Hunderte verschiedene Haustaubenrassen, manche in der uns bekannten Form seit mehreren hundert Jahren.
Abbildung verschiedener Taubenrassen, Friedrich Johann Justin Bertuch 1747-1822, Sammlung Passecker
Heutzutage sind die Motive einer Taubenhaltung und Zucht in erster Linie aber nicht die Fleisch- oder Düngerproduktion, sondern die Beschäftigung mit den Tieren allgemein. Egal ob man nur ein paar bunte Tauben im Gartenhaus hält oder in einer Schlaganlage intensive Rassezucht betreibt, es zählt die Freude an den Tauben.
Taubenschlag
Jedes Jahr im Herbst/Winter werden auf nationaler und internationaler Ebene Kleintierausstellungen durchgeführt. Diese Veranstaltungen sind wichtig zum Vergleich und auch Austausch der Tiere. Ohne Ausstellungen und auch Kleintiermärkte ist es schwierig unsere Jahrhunderte alte Tradition und uraltes Kulturerbe weiterzuführen. Das gilt nicht nur für die Tauben, sondern für die Rassekleintierzucht aller Sparten.
Ich züchte seit 50 Jahren Rassetauben und befasse mich sehr intensiv mit diesem Thema. Seit März 2024 bin ich wieder Zuchtwart im Tullner Verein. Als Tauben Zuchtwart des Vereines stehe ich für Fragen zur Taubenhaltung, Taubenzucht, Genetik und Tierschutz gerne jederzeit zur Verfügung.
Jens Passecker
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